Ich entspanne in meinem Job – und Du so?

Meine Schwester konfrontierte mich vor einiger Zeit mit folgender Aussage: „Wenn ich so leben müsste wie Du, würde ich durchdrehen!“. Nun muss man dazu sagen, dass ich aus einer sehr konservativen Familie komme. Diese Aussage bezog sich auf Dinge, die in meinen Augen Veränderung und Freiheit sind: Jobwechsel, in verschiedenen Städten leben, weite und lange Reisen auf eigene Faust unternehmen etc. (kurz: vermeintliche Unsicherheiten).

Das Grinsen konnte ich mir nicht mehr verkneifen, als einer meiner Kunden neulich zu mir sagte: „Jeder Mensch auf der Erde sollte das Recht haben, so leben zu dürfen, wie Du!“. Lustigerweise war auch diese Aussage bezogen auf Veränderungen und Freiheiten wie z.B. genau den Job ausführen zu dürfen, den man liebt und dafür auch noch anständiges Geld zu verdienen.

Es ist wohl alles eine Frage der Perspektive.

Ich muss immer wieder feststellen, dass ich unglaublich gesegnet bin, dies alles erleben zu dürfen.

Entspannung bei der Arbeit

Ein Gefühl von Wellness bei der Arbeit

Entspannung und Wellness bei der Arbeit

Es passiert mir nicht gerade selten, dass ich in eine 1 1/2 bis 2 stündige Massage regelrecht versinke. Die Musik und die Bewegungen lösen oft einen meditativen Zustand in mir aus, dass ich mich nach meiner Massage meist selbst sehr entspannt fühle.

Hättest Du mir früher erzählt, dass das einmal so sein würde, ich vermute mal, ich hätte Dich ausgelacht…

Als ich mit 17 oder 18 Jahren von meinen Eltern immer wieder mit der Frage konfrontiert wurde, was ich später einmal machen möchte, wusste ich nie eine Antwort. Das zog sich über Jahre hinweg. Genau genommen hatte ich bis vor einem 3/4 Jahr noch keine richtige Vorstellung davon.
Ich weiß noch sehr gut, dass ich Jeden beneidete, der genau wusste, was er will. Dasselbe galt für meine Studienkollegen, die von ihren ersten Jobs geschwärmt haben und ich einfach nicht begreifen wollte, wie das sein kann. Wie können ihnen diese ganzen Jobs so Spaß machen? Und warum war ich in meinen Jobs so unglücklich? Warum konnte ich nicht auch einfach dastehen und sagen „Hey, ich verdiene einigermaßen gutes Geld, das was die Firma macht ist zwar nicht wirklich lebensnotwendig und/oder sinnvoll, aber meine Kollegen sind nett und ich muss jede Woche nur 10 unbezahlte Überstunden machen – ich bin zufrieden und glücklich damit!“…?

Die Sache mit der Work-Life-Balance

Letzten Endes bleibt für mich die Frage: Wie glücklich waren meine Studienkollegen da eigentlich wirklich…? – „Die Work-Life-Balance passt…“

Work-Life-Balance? Ich will keine Work-Life-Balance! Ich will einen Job, der mir so viel gibt, dass ich diese Work-Life-Balance nicht brauche! Ich will einen Job, von dem ich mich nicht im Urlaub erholen muss und deshalb zu nichts anderem als „Nichtstun am Strand“ in der Lage bin. Ich will einen Job, bei dem ich nicht abends auf der Couch sitze und mich von diesen stumpfsinnigen Bauer-sucht-Frau-Schauspielern berieseln lassen will, weil mir alles andere zu anstrengend ist…

Und überhaupt… Was bedeutet Work-Life-Blance? Dass ich ein Gleichgewicht von Arbeit und Leben habe? Entschuldige, liebe Work-Life-Balance, aber da hast Du wohl vergessen, dass „Arbeitszeit“ nicht nur Arbeitszeit ist, sondern auch „Lebenszeit“…

Mein perfekter Job

Erst nach und nach kristallisierten sich folgende Punkte mehr und mehr heraus (teilweise bin ich mir dessen auch erst während meiner neuen Arbeit als Massagetherapeutin bewusst geworden):

  • Ich will mit Menschen zusammen arbeiten
  • Ich liebe eine Situation 1:1 (d.h. Ich und ein Massagekunde)
  • Ich möchte das Gefühl haben, den Menschen etwas Gutes zu tun
  • Ich möchte keinem Menschen etwas „andrehen“ müssen
  • Ich möchte in einem Umfeld arbeiten, wo kein Machtgehabe notwendig ist
  • Ich möchte bestimmen, wann und wie viel ich arbeite
  • Es muss genug Raum für Spaß und eine lockere Atmosphäre sein
  • Und natürlich muss ich auch gut von meiner Arbeit leben können

Natürlich, wenn ich einmal einen Tag habe, an dem ich viele Stunden massiert habe, bin auch ich am Abend müde. Aber es ist im Vergleich zu meinen angestellten-Jobs eine zufriedene und dankbare Müdigkeit.

Viele sind ganz erstaunt, wenn ich ihnen sage, dass ich auch samstags oder sonntags arbeite. Das liegt wohl daran, dass viele den Begriff „Arbeit“ mit etwas verbinden, dass 1. anstrengend ist und 2. nur bedingt – wenn überhaupt – Spaß macht (soviel zum Thema „Ich bin zufrieden bin meinem Job“…). Arbeit wird gesehen als notwendiges Übel. Man muss ja schließlich arbeiten gehen, damit man sein Geld verdient. Ja, man muss aktuell tatsächlich noch arbeiten um Geld zu bekommen. Aber wie geil fühlt es sich an, wenn man sich auf seine Arbeit so sehr freut, dass es einem völlig egal ist, ob gerade Feiertag oder Wochenende ist? Ich verrate es Dir: SEHR GEIL! 🙂 Ok, ich habe kein festes Wochenende mehr und das fühlt sich so ähnlich an, wie damals in Studienzeiten, nur anders. Da ich mein eigenes Boss bin, kann ich mir natürlich auch jederzeit ein Wochenende frei nehmen. Solange ich daheim bzw. in München bin, gestalte ich mir das relativ flexibel – die Kunden freuen sich, und ich mich auch 🙂

Mein perfekter Job

Mein persönliches Anliegen

Alle, die auch nicht wissen, was sie beruflich wollen, will ich hiermit ermutigen und trösten: Das ist völlig normal! Ganz egal, ob Du selbständig sein oder lieber einen Job als Angestellter haben willst, letzten Endes ist nur eine Sache wichtig: dass Du Dich bewegst und nicht auf der Stelle stehen bleibst! Jeder Schritt bringt Dich weiter, auch wenn es zunächst nicht danach aussieht! Und: Kein Schritt ist umsonst!

Auch ich musste mir öfter anhören „Wie, Du machst ja jetzt etwas ganz anderes als Du studiert hast. Das hat ja gar nichts mit Sport oder Sportmanagement zu tun“.

  • Erstens stimmt das ja so nicht, denn zum Sport gehört ja immer auch die Regeneration *gg* und
  • zweitens selbst wenn – so what??? Letzten Endes ist jede Ausbildung und jeder Job dazu da, den eigenen Horizont zu erweitern und neue Blickwinkel kennenzulernen. Meiner Meinung nach ist das Leben dazu da, so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln. Schaffst Du das, wenn Du Dein Leben lang den selben Job bei einer Firma hast? Wohl eher nicht.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen viel Gelassenheit, Kreativität, Freude und Mut, Eure Selbstverantwortung für Euer Leben zu erkennen und Euren eigenen, persönlichen Weg zu gehen 🙂

Alles Liebe und bleibt entspannt! Eure Samira

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